Wer im Urlaub fotografiert, kennt das Problem: Man knippst die SD-Karte voll und dann? Wohin damit?
Klar kann man sich einfach eine 256GB-Karte kaufen und hoffen, dass die Kapazität reicht, hoffen, dass die SD-Karte nicht den Geist aufgibt, hoffen, dass die SD-Karte nicht incl. der Kamera abhanden kommt… Wem etwas an seinen Bildern liegt, sollte ein tägliches Backup machen (nicht nur im Urlaub). Aber im Urlaub ist nun mal kein Server, kein NAS und meist nicht mal einen PC oder ein Notebook verfügbar. Folgend stelle ich die Lösung für unseren anstehenden Schottland-Trip vor.

Zunächst einmal drängt sich eine Lösung von Western Digital auf, die „My Passport Wireless Pro“ heißt, mit einer eigenen Festplatte daherkommt und mit 1TB Speicher derzeit etwa 150€ kostet.
Dieses Gerät hat einen SD-Kartenslot, eigenen Akku und ein WLAN-Modul verbaut, dass es erlaubt ohne einen Computer über die WLAN-Verbindung mit dem Smartphone oder einem Tablet die Daten von der SD-Karte auf die Festplatte zu kopieren. Wenn das Gerät entsprechend konfiguriert wird, braucht man nicht mal mehr eine WLAN-Verbindung. Man kann es so einrichten, dass automatisch die Daten von der SD-Karte auf die Festplatte kopiert werden (und das auch inkrementell – bereits vorhandene Daten werden also nicht jedesmal mitkopiert).

Klingt doch super Matt, warum nutzt Du nicht dieses System? Gute Frage! Ich habe eine Lösung gefunden die fast dasselbe kann, aber viel weniger kostet:

Dafür ist sie zweiteilig – was aber kein Nachteil sein muss. Und das Beste: Sie hat mich nicht einmal 25€ gekostet!  Das Herzstück ist ein Kensington MobileLite Wireless. Dieses Gerät hat einen SD-Kartenslot, einen Micro-USB-Anschluss zum Aufladen des eingebauten Akkus, einen normalen USB-Anschluss für eine externe Festplatte und ein WLAN-Modul. Ich kann hier also eine meiner zahlreichen Festplatten anschließen und muss nicht noch eine zusätzliche Festplatte bezahlen. Auch hier verbindet man sein Handy über WLAN mit mit dem MobileLite, stopft die SD-Karte in das MobileLite und schließt dort die Festplatte an.

Dann kann man einzelne Dateien oder ganze Ordner auswählen (tippen und halten), und dann auf das „Kopieren-Icon“ tippen. Dann wird man gefragt, wo die Kopie abgelegt werden soll. So einfach kann das sein. Das funktioniert bisher hier zu Hause ganz gut – ein bißchen Probleme hat das Gerät mit großen Platten auf denen bereits viel Zeug liegt, da dauert die Zeit bis die Informationen vorliegen etwas länger. Ich empfehle hier also eine dezidierte BackUp-Festplatte zu nutzen, die ausschließlich für das Urlaubs-Backup genutzt wird. Ich habe mir dafür eine meiner ollen 500GB-Platten formatiert und schon klappts wie verrückt. 😉

Ich hoffe das war soweit hilfreich. Sobald wir aus Schottland zurück sind, werde ich meine im Feld gemachten Erfahrungen hier niederschreiben.

So… stay tuned!

Nachtrag nach dem Schottland-Urlaub:

Ich habe das Gerät täglich benutzt, täglich meine Backups gemacht und hatte keine Probleme. Das Backup hätte ich zwar nicht gebraucht, da die Daten auf den Karten Fehlerfrei waren und ich nicht mehr Fotos gemacht habe, als ich Speicherplatz zur Verfügung hatte, aber das ist ja auch Sinn und Zweck eines Backups. Im Idealfall braucht man es nicht.
Einzig ist mir aufgefallen, dass das Gerät mit inkrementellen Backups so seine liebe Müh hat. Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, dass ich einfach immer direkt den DCIM-Ordner auf den Speicherkarten kopiere und in einen DCIM-Ordner auf der Festplatte einfüge (Womit dann alle Bilddaten von allen Kameras im selben Ordner lägen).
Sind jedoch schon Bilder vom Vortag auf der Platte in diesem Ordner, wird man gefragt, ob man diese überschreiben möchte oder nicht – ich wäre dann davon ausgegangen, dass das Gerät nur die Dateien kopiert, für die es noch keine Entsprechung auf der Festplatte gibt, wenn man das verneint – doch das Gerät bricht dann den gesamten Vorgang ab! Was soll das denn? Ich habe dann einfach bei jedem Backup alle Daten überschrieben – das dauert zwar länger, aber darauf kam es an der Stelle nicht an. Alternativ sollte man sich überlegen, ob man auf der Karte nicht Unterordner mit Datum anlegt und die Kamera die Daten in diesen Ordner schreiben lässt (sofern das Kamera-Modell das zulässt). Naja – an der Stelle wäre dann die Western-Digital-Lösung cleverer gewesen – allerdings auch um ein vielfaches teurer!