Da ich mich nicht auf eine Kunstform festlegen kann und sich die Motive und Wege zur jeweiligen Ausdrucksform unterschiedlich darstellen und auch heute noch sehr differenziert weiter entwickeln, muss ich die Biografien für die Fotografie und die Musik trennen. So hat der geneigte Leser auch den Vorteil, sich nicht den Werdegang des für ihn vielleicht uninteressanten Teils meiner Person reinziehen zu müssen.
Hier also zum Thema Musik:
Das ganze Elend begann etwa einen Monat vor meinem 15ten Geburtstag… bis dahin hatte ich ein keusches, biederes, abstinentes oder auch schlicht stinklangweiliges Leben geführt. Doch von dem Moment an dem ich meine erste Gitarre in der Hand hielt, war alles anders…
Ich spürte wie die ersten Barthaare sprossen und ich das erste Mal von Mädchen wahrgenommen wurde(vorher schien ich irgendwie unsichtbar zu sein) …
Aber um bei den Hoffnungslosen unter euch diese Zustand zu festigen: Keine Frau steht auf euch nur weil ihr Gitarre spielt, singt, oder Songs schreibt (zumindest nicht solange ihr damit nicht reich und berühmt geworden seid)! Wenn eine Frau nicht schon vorher auf euch steht, ändert eine schmalzige Ballade aus eurer Feder auch nichts an ihrem Desinteresse! Ein „Diesen Song hab ich nur für dich geschrieben…“ zieht allenfalls, wenn ihr schon vorher nen Fuß in der Tür hattet!
Glaubt mir – auf diesem Gebiet hab ich Erfahrung! Mehr als mir lieb sein kann! Und damit wären wir auch schon bei der Motivation meiner musikalischen Existenz: Ursache und Wirkung… Aus Liebeskummer hab ich einen Song geschrieben – und da der auch nichts bewirkt hat, hatte ich noch mehr Liebeskummer. Und da es (zumindest für mich) ganz wunderbar einfach ist seine Schmerzen und Gefühle in Form von Musik zu kanalisieren, ist es das was ich schon seit über 10 Jahren tue!
Ich musste meiner Mutter versprechen ein Jahr lang Gitarrenunterricht zu nehmen, wenn ich wirklich eine Gitarre haben wolle (weil in meinem Zimmer zu der Zeit schon jahrelang ein Keyboard Staub fing) – ich ging auf den Deal ein und besuchte fortan einmal die Woche die Leiterin unseres örtlichen Kirchenchores um ihr auf die Finger gucken zu dürfen. Da wir dort allerdings vorwiegend Lieder aus ihrem Alltag lernten (also eher christliche Folklore) bin ich auch keinen Tag länger als ein Jahr dort hingegangen. Zumal ich mir wahrscheinlich eh das Meiste über Bücher selbst beigebracht habe.
Ich produziere mich auch von Anfang an selbst und nehme Songs in meinem „Heimstudio“ auf. Woraus mittlerweile 2 Alben resultieren, neben ein paar Songs fürs dritte Album. Kostproben dieser Arbeit sind im Downloadbereich zu finden.
Neben meiner „Lone Wolf“ Nummer hab ich in den letzten 10 Jahren auch an mehreren Projekten mitgewirkt:
Anlässlich meines Realschulabschlusses bildete ich dann mit einigen Schulkollegen und meinem Klassenlehrer meine erste Band „die 10 tollen 4(ohne Torwart)“. Dies tat ich offiziell um unsere Mitschüler und deren Eltern auf unserer Abschlussfeier zu unterhalten – inoffiziell allerdings um meine Kunstlehrerin zu ärgern, da diese die Dreistigkeit besessen hatte meinen Entwurf für das Programmblatt der Feierlichkeiten mit einer 4 zu benoten. Nur soviel: da ich das Programm der Band mit meinem Layout abgeglichen habe, wurde mein Entwurf auch von der Juri ausgewählt! Welch Genugtuung!
Nach meinem Abschluss wurde es dann Etwas ruhiger…
In der Gegend in der aufgewachsen bin ist es allerdings nahezu unmöglich ohne einen fahrbaren Untersatz in einer Band zu spielen – und so spielte ich ab und zu mit einer Freundin aus der Nachbarschaft, nur so zu unserer eigenen Erbauung. An diese Stelle schöne Grüße an Sandra.
Ich bekam zum 18ten Geburtstag meinen Führerschein und antwortete prompt auf ein Gitarristengesuch in der Tagezeitung. Ich wurde zum Vorspiel eingeladen und konnte überzeugen. Da Bands rar gesät waren nahm ich den Job an, auch wenn es nicht mein Traum war 80er Jahre Songs zu covern.
Fortan war ich der erste Gitarrist von… naja… um ganz ehrlich zu sein hatten die/wir bis zu meinem Austritt keinen Bandnamen – und dieser ergab sich nach knapp 9 Monaten, als der Rest der Band im Ernst überlegten Wolfgang Petri ins Programm aufzunehmen.
Nach diesem Reinfall war erstmal Schluss mit Bandsuche und ich hab nur dann und wann mit meinem Kumpel Jan gespielt, woraus dann das Projekt „The Gents in dropped Pants“ erwuchs. Wir spielten Alternative-Rock-Songs auf zwei Akustikgitarren… also Pub-taugliche Musik die viel Spaß macht. Allerdings löste sich die ganze Geschichte auf, als ich meine Heimat für mein Studium verließ – auch wenn sich die Gents bis heute nicht offiziell aufgelöst haben und wir immer wieder gerne jammen, wenn wir uns sehen.
Das letzte Projekt an dem ich mitwirkte trug den Arbeitstitel „Pussy und Dolph“… is ne lange Geschichte. Wir haben ein wenig im „Studio“ gearbeitet und unter anderem das Duett „Where the wild Roses grow“ von Nick Cave (mein großes Vorbild-sofern ich überhaupt eins habe) aufgenommen.
Zurzeit bin ich ausschließlich in eigener Sache zugange, was sich allerdings jederzeit ändern kann…
…to be continued!
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