An dieser Stelle möchte ich einmal meine Gedanken zum Thema Ultra-Weitwinkel-Objektive am Micro 4/3-System preisgeben.
Ein Ultra-Weitwinkel-Objektiv ist für die Reise- und Landschaftsfotografie eine fast unabdingbare Anschaffung. Auch für Architektur macht es sich gut, sofern sich die Verzeichnung in Grenzen hält. Nach meinem Systemwechsel zu Olympus (M4/3-Anschluss) hatte ich den Erwerb eines solchen Objektivs auf die lange Bank geschoben, da ich (natürlich) mit dem Olympus 7-14mm f/2,8 PRO geliebäugelt habe und dieses nunmal einen echten Batzen Geld kostet. Im Schottland-Urlaub habe ich daher für diesen Brennweitenbereich die EOS-M mit dem EF-M 11-22mm mitgenommen, was zwar funktionierte, aber auch bedeutete, dass ich mit zwei Systemen unterwegs war.
Für den Teneriffa-Urlaub dieses Jahr wollte ich das allerdings nicht wiederholen und schaute mich nach verfügbaren Lösungen um. Schnell fiel mir auf, dass das von mir so begehrte 7-14mm PRO einen ganz gravierenden Schwachpunkt hat: Die gewölbte Frontlinse sorgt dafür, dass es kein Filtergewinde gibt. Es gibt zwar Filterhalter für dieses Objektiv von Drittanbietern, diese kosten jedoch nochmal ein kleines Vermögen und meine vorhandenen Einschub-Filter könnte ich damit auch nicht benutzen (ich müsste also einen kompletten Satz 150mm Filter kaufen, was in entsprechender Qualität nochmal ein großes Vermögen kosten würde). Außerdem wäre der Filterhalter und die Filter dann so groß, dass ich einen größeren Rucksack bräuchte… langer Rede kurzer Sinn: Das 7-14mm PRO war gestorben. Dasselbe gilt für das Panasonic 7-14mm f/4 – das dasselbe Problem hat (stark gewölbtes Front-Element) und lichtschwächer ist.
Ich besann mich also auf das was ich wirklich brauche: Ein Objektiv das möglichst weitwinkelig ist, eine Möglichkeit für den Anschluss meinen Cokin-P-Filtersystems bietet und möglichst auch an den Rändern scharf abbildet (mindestens so gut wie das EF-M 11-22mm). So landete ich dann beim Olympus 9-18mm f/4-5,6. Was soll ich sagen? Das Objektiv tut was es soll, es ist leicht, im Transport-Zustand sehr kompakt und hat durchaus gute Abbildungsleistung. Die 9mm entsprechen 18mm KB-äquivalent, was den 17,6mm KB-äquiv. des EF-M sehr nahe kommt. Die 14mm KB-äquiv. der 7-14mm-Objektive sind jedoch noch weit weg, was mich schon ein bißchen gewurmt hat (hier ist weniger eben doch mehr!)…
Auf Teneriffa hat mir das Oly 9-18mm jedenfalls gute Dienste erwiesen, dort war es meist auch sehr hell und die kleine Offenblende nicht hinderlich. Allein bei der Astro-Fotografie musste ich auf mein Samyang 7,5mm f/3,5 Fisheye ausweichen, das auch nicht sonderlich lichtstark ist, aber durch die kürzere Brennweite längere Belichtungszeiten ohne dass die Sterne Spuren ziehen. Das Olympus 8mm f/1,8 PRO Fisheye wäre hier die Idealbesetzung gewesen. Aber was solls – man muss eben mit dem arbeiten was man hat.
Umso verzückter war ich als ich erfuhr, dass Venus Optics ein rectangulares 7,5mm Festbrennweiten-Objektiv mit einer Lichtstärke von f/2 unter dem Laowa-Label herausbringen wird. Das ist zum einen ein Knaller, weil es es im Gegensatz zum 7,5mm Fisheye recht wenig optische Verzeichnung aufweist und zum anderen ist es mit f/2 eine ganze Blende lichtstärker ist als das fast 250% teurere Oly 7-14mm PRO – im Gegensatz zu Selbigem kann man am Laowa allerdings Filter anschrauben – also eine Win-Win-Win-Situation. Einziger Nachteil: Das Objektiv war nicht sofort verfügbar. Ich habe also vorbestellt und erhielt als „früher Vogel“ noch 3 passende Laowa-Schraubfilter zum Objektiv dazu. Ich musste lange warten, doch nun ist das Objektiv da und ich bin schon ganz aufgeregt. Ich will nichts vorwegnehmen, ein Erfahrungsbericht zum Objektiv ist bereits in Arbeit.
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